Der Jahreswechsel steht vor der Tür. Wir haben Schweizer Branchenentscheider gefragt, was sie von 2024 erwarten, welche Trends sie im Marketing sehen, und sie gebeten, eine Prognose für den Werbemarkt zu geben. Den Auftakt macht Remo Baumeler, CEO, von Audienzz.

2024 zeichnet sich am Horizont ab. Welche wirtschaftlichen Erwartungen haben Sie an das neue Jahr?
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben schwierig. Die anhaltende Inflation und die internationalen Konflikte werden uns auch 2024 begleiten. Die einzige Konstante seit drei, vier Jahren ist die Unsicherheit: man lernt aber auch damit umzugehen und kann trotz all dem positiv nach vorne schauen.

Welche Trends werden das kommende Jahr bestimmen und welche werden verschwinden?
Der Shift in die digitalen Kanäle geht unvermindert weiter, vor allem im Bewegtbild-Bereich. Im Online-Umfeld verabschieden wir uns nun langsam, aber sicher von der Cookie-Ära, aber Data Privacy bleibt ein wichtiges Thema. Neue Technologien, vor allem im KI-Bereich, setzen sich durch. Contextual Targeting wird zum neuen Standard im Open Web. Creatives werden vermehrt über KI erstellt und automatisiert optimiert. Auch die digitale Aussenwerbung wird weiter zulegen und sich zum festen Bestandteil der Mediaplanung entwickeln. Der Metaverse-Hype hingegen ist vorerst gebremst. Der strukturelle Rückgang im Print hat sich in den vergangenen Jahren abgeschwächt und scheint seine Positionierung und sein Gewicht im heutigen Mediamix zunehmend gefunden zu haben.

Wagen Sie bitte mal eine Prognose: Wie wird sich der Werbemarkt 2024 entwickeln?
Seit einigen Jahren können kaum mehr verlässliche Prognosen gemacht werden. Die angespannte Marktlage wird sich bestimmt auch in den Werbeumsätzen widerspiegeln. Wir sind jedoch optimistisch, dass sich die Situation in der zweiten Jahreshälfte entspannen wird. Generell bleiben wir unseren langfristigen Strategien treu und lassen uns durch konjunkturelle Faktoren wenig beeinflussen.